Aktualisierung der ISO-Managementsystemnormen

Klimawandel wird stärker in Geschäfts- und Managementstrategien einbezogen
Die jüngsten Aktualisierungen der ISO-Management-systemnormen, die im Februar 2024 vorgenommen wurden, markieren einen signifikanten Schritt, um den globalen Herausforderungen des Klimawandels proaktiv zu begegnen. Die Änderungen betonen die Notwendigkeit für Organisationen, den Klimawandel in ihre Geschäfts- und Managementstrategien einzubeziehen. Hier ein Überblick über die wesentlichen Neuerungen und deren Auswirkungen:
Kontextanalyse (Kapitel 4.1):
Organisationen sind nun verpflichtet, im Rahmen ihrer Kontextanalyse zu bewerten, ob der Klimawandel für sie relevant ist. Dieser Schritt ist entscheidend, da er Organisationen dazu anhält, die potenziellen direkten und indirekten Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Geschäftstätigkeit zu erkennen und zu berücksichtigen.
Berücksichtigung der Interessengruppen (Kapitel 4.2):
Es wird erwartet, dass Organisationen die Anforderungen ihrer Interessengruppen in Bezug auf den Klimawandel beachten. Dies beinhaltet, dass sie verstehen müssen, wie ihre Stakeholder den Klimawandel wahrnehmen und welche Erwartungen sie bezüglich der Klimawandelbewältigung an die Organisation stellen.
Auswirkungen auf zertifizierte Managementsysteme:
Die International Accreditation Forum (IAF) betont, dass es sich bei den Änderungen um eine Klarstellung bestehender Anforderungen handelt. Folglich bleiben die Veröffentlichungsdaten der Zertifikate unverändert, und es gibt keine spezifische Umstellungsfrist. Die neuen Anforderungen müssen jedoch unmittelbar umgesetzt werden. Das bedeutet:

Unverzügliche Anwendung:
Die Integration der Klimaüberlegungen muss sofort erfolgen. Organisationen müssen in der Lage sein, diese Anforderungen ab sofort bei Audits nachzuweisen.

Konsequenzen bei Nichtkonformität:
Wenn bei einem Audit festgestellt wird, dass eine Organisation die neuen Anforderungen nicht berücksichtigt, wird dies als Nichtkonformität gewertet, die unverzüglich behoben werden muss.
Diese Anpassungen unterstreichen die wachsende Bedeutung des Klimawandels in der globalen Wirtschafts- und Unternehmenslandschaft und fordern von zertifizierten Organisationen eine unmittelbare Reaktion. Sie verdeutlichen die Rolle der ISO-Normen als Instrumente, um sicherzustellen, dass Organisationen nicht nur die aktuellen rechtlichen und marktspezifischen Anforderungen erfüllen, sondern auch proaktiv auf ökologische Herausforderungen reagieren.